Mein Leben Teil 31: Gedanken zum Leben

… und da sitze ich nun in unserem wunderbaren Urlaub in der Bretagne und bin einfach glücklich, diese ganz andere Art von Urlaub mit meinem Mann und Philippe machen zu können… und schon ist sie wieder da… die Angst!!!

Eine weise Frau erklärte mir mal, Angst lernt man erst kennen, wenn man wirklich liebt.

Oh ja, ich kenne sie gut… die Angst vor den unvorhersehbaren Schicksalsschlägen… die leider immer mal um die Ecke kommen… je größer die Familie, desto eher die Wahrscheinlichkeit.

Wie man wirklich damit umgeht, weiß ich leider auch nicht… manchmal bin ich schon in Sorge, wenn wieder ein Krankenwagen vor unserem Haus seine Sirene ertönen lässt, oder mein Mann sein Handy im Auto vergisst und im Zug sitzt und ich ihn über Stunden nicht erreichen kann… oder meine Tochter alleine wegfährt, und die Betreuer versprochen hatten, sofort eine Nachricht zu senden, wenn sie gut angekommen sind… dieses aber leider vergessen, und ich dann fast drei Stunden später erst meine Tochter telefonisch erreiche…

Das ist die eine Art meiner Ängste… dann gibt es natürlich die vor Krankheiten… und vor Unfällen… und jetzt aktuell vor Anschlägen.

Wie erkläre ich meinen Kindern… wie wunderschön das Reisen in die tollsten Städte ist, wenn jetzt immer die Angst mitschwingt, es könnte gerade dort etwas passieren…

Paris hat mir deutlich gezeigt, wie sich eine Stadt verändert nach Anschlägen, und vor allem, wie wir unser Verhalten ändern nach solchen Ereignissen.

Paris hat definitiv aufgerüstet… nie gab es früher so offensichtliche Militärpatrouillen… wie jetzt… sie gehören mittlerweile zum Stadtbild… zum Alltag… sie beruhigen und erschrecken zugleich… und obwohl ich mich mittlerweile daran gewöhnt habe, es bleibt immer ein mulmiges Gefühl in der Lieblingsstadt.

Wir meiden an besonderen Tagen Sehenswürdigkeiten… und Menschenansammlungen sowieso.

Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht… das hat sich verändert.

Auch habe ich es nicht so gerne, wenn meine Kinder in „gefährlichen“ Ländern Urlaub machen oder Konzerte besuchen… sagen kann ich dazu nichts, Sorgen mache ich mir schon…

Aber wo und wie sollen wir anfangen uns zu schützen? Es sind Verbrechen in Zügen, im Flugzeug, auf Plätzen und Straßen im In- und Ausland… da gibt es keine Möglichkeit des Schutzes.

Das Einzige, was wir tun können, ist meiner Meinung nach die Zeit noch besser zu nutzen und zu genießen… häufiger zwischen… für mich sinnvoll oder eben nicht… abzuwägen.

Viel Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen, statt vor dem Fernseher… und öfter mal Fünfe grade sein lassen… als diesem „Wahnsinns“-Perfektionismus hinterherzurennen…

Ich nenne es immer einfach „leben und lieben“… sich wenig ärgern oder aufregen, sondern dann eher eine Situation oder Menschen verlassen, als sich ständig mit Negativem zu befassen.

Es interessiert sowieso keinen, ob die Servietten farblich wirklich passen, die Haare perfekt sitzen und die Jeansgröße seit 10 Jahren die gleiche ist… es merkt nicht mal der eigene Mann, dass man seit Monaten nicht mehr zum Frisör geht sondern die Haare selber macht… weil ihn nur das Lächeln in unserem Gesicht interessiert und nicht unsere Haare auf dem Kopf.

Daran sollen sich unsere Kinder später erinnern: an glückliche, zufriedene Mütter… und nicht an die perfekt gestylte, aber gestresste Supermom, die es meines Erachtens sowieso nur im Fernsehen oder den sozialen Medien gibt… ich bin zumindest bisher noch keiner im realen Leben begegnet.

Ich wünsche uns Allen, dass es uns immer mehr gelingt, das Leben zu genießen und unseren Kindern ein Vorbild in Richtung Lebensfreude zu sein… und dass die furchtbaren Geschehnisse nicht zu sehr unseren Alltag bestimmen und negativ beeinflussen.

Herzensgrüße
Eure Rike

One thought on “Mein Leben Teil 31: Gedanken zum Leben

  1. Anonym

    Liebe Rike, ich stimme dir vollkommen zu. Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen ���� herzlichen Gruß Nina, die nach einer schweren Lungenembolie und dem Verlust zweier Familienmitglieder gelernt hat, wie wichtig der Moment ist, der Augenblick, der eine wunderbare Augenblick…. Genießt ihn!

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