Mein Leben 58: Warum 2019 mein Jahr wird…

Warum 2019 mein Jahr wird…

Eine sehr kühne These könnte man denken… aber es kommt natürlich immer auf den Blickwinkel an.

Dieses 2018 hielt so Einiges für uns bereit… viele tolle Momente, einige Herausforderungen, wie zum Beispiel die Shopping-Queen-Teilnahme, aber eben auch ein paar etwas harte Brocken… die nicht so schnell zu verarbeiten waren.

Kennt ihr noch dieses Spiel bei Vorstellungsgesprächen… Nenne deine Stärken und Schwächen?

Ich habe es immer gehasst, sowohl als Befragter als auch aus meine Sicht als Personalerin, wenn ich die Bewerber fragen musste.

Was bitte sagt man da… Alles hat zwei Seiten, und so legt man sich ja wohl irgendwann Schwächen zurecht, die man auch wunderbar als Stärke verkaufen könnte… anstatt sich, wie viele Studien immer wieder zeigen, endlich einfach mal auf seine Stärken zu beziehen!!!

Damit würde man enorme Ressourcen und Zeit sparen.

Eine meiner Stärken… neben natürlich ganz vieler Schwächen… ist es, ein „Stehaufmännchen“ zu sein, so bezeichnete es zumindest mein Vater mit seinen eigenen Worten.

Mein Vater ist zwar schon viele Jahre verstorben, aber auch schon damals gab es immer mal Situationen in meinem Leben, die aus vielerlei Sicht nicht einfach waren… eine wirklich nicht harmonische erste Ehe und meine Jahre als alleinerziehende, vollzeitarbeitende Mutter hatte er noch miterlebt.

In letzter Zeit war so einiges an für mich negativen Situationen zusammengekommen, die ich erst mal nicht bewältigt bekam…

Beruflich hatte ich mich in eine Richtung bewegt, die sich erst mal super anhörte, sich dann aber im Alltag als überhaupt nicht passend und auch nicht mit der Familie lebbar herausstellte.

Aber auch die Diagnose, dass ich, wenn ich eine Besserung meiner Schmerzen erreichen möchte, noch einmal an beiden Füßen komplett operiert werden müsse, hat mich echt umgehauen… war doch schon die erste OP 2017 so langwierig, schmerzhaft und ohne den erwünschten Erfolg… dass ich mir das alles noch zwei mal gar nicht vorstellen konnte.

Zudem würde ich wieder über Monate für das normale Leben ausfallen. Alle konsultierten Ärzten können auch nicht voraussagen, ob eine erneute OP eine Besserung bringt, da ich einfach in dem Bereich „besonders“ reagiert habe, was bei einer weiteren OP durchaus wieder der Fall sein könnte.

Also ist auch das eine Entscheidung, die nur ich treffen kann und muss.

Dazu kamen noch viele andere Dinge, die ich hier nicht aufführen werde, aber eben zu einer Gesamtsituation führten, die mich schlichtweg unglücklich machten und mich an meinem Weg zweifeln ließen.

Natürlich bespricht man dann solche Ereignisse in der Familie und mit den engsten Freundinnen, und jeder steuert seine Erfahrungen und lieb gemeinten Ratschläge bei… im Grunde aber muss man dann aus den gesammelten Informationen für sich selbst eine Entscheidung treffen.

In solchen Situationen bin ich sehr gerne ein paar Tage komplett alleine… natürlich arbeite ich weiter, aber ich entwische für eine kurze Zeit dem Familienalltag, um wieder einen anderen Blick auf meine Situation zu bekommen. Sozusagen von außen auf mein Leben schaue?

Was mir schnell klar wurde: ich bin jetzt seit 26 Jahren Mutter und Ehefrau… eine verdammt lange Zeit und auch fast die Hälfte meines Lebens.

Immer standen andere Menschen in meinem Leben an erster Stelle… früher meine Eltern, und dann später die Kinder und mein Mann. Ich habe diese Aufgaben sehr gerne übernommen und bin glücklich, drei Kinder und einen Mann zu haben… aber ich habe eben auch gemerkt… das kann irgendwie nicht alles sein!!!

Mit den Jahren habe ich mich verändert… nicht gezwungener Maßen… schon aus freien Stücken und den Situationen angepasst… aber ich habe aus heutiger Sicht betrachtet einige Teile meiner Unabhängigkeit und Selbständigkeit aufgegeben.

Mein Mann lernte mich als eine alleinerziehende, sehr selbständige Mutter mit Vollzeitjob im Außendienst kennen… Organisation war die Zauberformel für mein Leben. Es gab keinen Vater (auch keinen Kindesunterhalt) für meinen Sohn, und so lag alles bei mir.

Wir haben es gut hinbekommen, und wenn wir auch keine Urlaube machen konnten und in 1½ Zimmern wohnten und extrem sparsam leben mussten, war es eine sehr glückliche und befreiende Zeit.

Als ich meinen jetzigen Mann dann kennenlernte, blieb ich in meinem Vollzeitjob noch weitere 4 Jahre bis unsere Tochter geboren wurde.

Danach machte ich mich als freie Außendienstlerin im Apothekendienst selbständig, um nicht mehr so viele Übernachtungen zu haben.

Also kurz und gut… meinen eigentlichen und sehr geliebten Job gab ich auf, und als dann noch unser Jüngster geboren wurde, habe ich nur noch kleinere Jobs in den verschiedensten Bereichen übernommen, und zwar nicht, weil ich es wollte, sondern weil ich für die Arbeitswelt schlichtweg zu alt war und – wie gerne behauptet wurde – überqualifiziert… auch so ein Wort… hört sich als Kompliment an, ist aber dann genau das Gegenteil!

Diese Veränderung machte natürlich nicht gerade unabhängig und entspricht so gar nicht meiner Lebensphilosophie.

In einer gesunden, gleichberechtigten Partnerschaft sollten beide in der Lage sein, auch alleine ihr Leben finanzieren zu können. Das ist natürlich für einen Mann, der nie eine Pause im Job wegen der Kinder hatte, deutlich einfacher.

Genau dieser Punkt ist bei mir im Moment aber nicht erfüllt… und führt zu einer inneren Unzufriedenheit und auch manchmal Zukunftssorgen… was wäre wenn???

Und jetzt kommen wir endlich wieder zur meiner Überschrift… nach reiflicher Überlegung habe ich mich jetzt also entschlossen, für das nächste Jahr mal mich an die erste Stelle zu setzen.

Natürlich werde ich weiterhin für meine Familie da sein… ich werde nicht in die Ferne ziehen oder Monate ins Ausland gehen.

Nein ich fange mal ganz klein an, indem ich einfach bei allen Entscheidungen mir die Frage stelle… und was denke/fühle ich in dieser Situation?

Dazu gehört auch schon eine Liste an Dingen, die ich unbedingt endlich in Angriff nehmen möchte… ein Fremdsprachenkurs z.B: (habe ich bereits begonnen), aber auch die Technik hinter meinem Blog besser zu verstehen und auch alleine managen zu können… (Termin Ende Dezember), mehr kleine Auszeiten als ein langer Familienurlaub ist auch so ein Punkt auf meiner Liste.

Genau den setze ich sogar schon jetzt noch um… nächste Woche fahre ich alleine mit meiner Tochter ein paar Tage weg, und kurz vor dem Heiligabend-Stress besuche ich noch meine Freundin in Paris.

An Weihnachten kommt die gesamte Familie diesmal in Köln zusammen und mal nicht in Paris, und ich glaube, schon das war eine gute Entscheidung und einer der ersten Schritten auf meinem neuen Weg.

Herzensgrüße
Eure Rike

8 thoughts on “Mein Leben 58: Warum 2019 mein Jahr wird…

  1. Elke

    Hallo Rike,
    ich bin zwar nicht Mutter von drei Kindern. Kinder bekommen war mir nicht vergönnt. Aber seit fast 30 Jahren bin ich verheiratet und da spielt sich auch so einiges ein und wenn es nur Dinge sind die für meinen Mann selbstverständlich sind und die einen irgendwann nerven. Neben meinem und seinem Vollzeitjob haben wir beide noch einen Nebenjob + ein 2000Qm großes Grundstück. Wir sind dieses Jahr angefangen, den Garten so zu gestalten, das er uns nicht auffrißt und wir auch unsere angelegten Ruheoasen genießen können. Es ist noch viel zu tun … aber es wird. Für mich und meinen Blog wünsche ich, das es so in 2019 wird, das dieser durch den Nebenjob ersetzt werden könnte / würde. Ein Traum. Von zuhause arbeiten. Dann hätte ich mehr zeit, weil mir die Wegzeit zum Nebenjob wegfallen würde. Ich drücke Dir die Daumen. Auszeiten sind wichtig. Das habe ich dieses Jahr gemerkt und nicht Nein zu sagen auch. Dadurch habe ich viel negatives erfahren und mein Blog blieb auf der Strecke. Aber ich habe auch liebe Menschen um mich herum, die mir für 2019 wieder helfen und mit mir schöne Projekte geplant haben, auch wenn es „nur“ privater Natur sind. Aber vielleicht ergibt sich auch etwas für den Blog.

    Liebe Grüße
    elke von elke.works

  2. Tina

    Liebe Rike,
    ja der Alltag „frisst“ einen wirklich manches Mal auf. Ich kenne auch die Unzufriedenheit jedem anderen es Recht getan zu haben. Besonders in der Atbeitswelt das verdammte Pflichtbewusstsein. Abschalten geht dann nur sehr schwer. Bei mir stellt sich dann in der Freizeit eine Leere ein, die schwer auszuhalten ist. Ich versuche auch positiv ins Jahr 2019 zu starten, in der Hoffnung zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Ich bin auch eine stille Leserin Deines Blogs auf Instagram. Danke für die schönen Einblicke in Dein Leben!

  3. Picsarella

    Liebe Rike,
    Du bist eine wunderbare Frau und ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du Deine Ziele, mehr zu tun was Dir gut tut, 2019 verwirklichen kannst.
    Liebste Grüße,
    Melanie

  4. Jacqueline

    Hallo Rike. Toll geschrieben und beim Lesen gingen mir schon einige Gedanken über mich selbst durch den Kopf. Ich finde es toll und gleich Anstösse für mich mal länger drüber nachzu denken. Ich bin eigentlich nur eine stille Leserin aber ich mag deine Seite und auch dein Insta. Das ist das was mir an Insta gefällt, auch mal die Gedanken Anstösse. LG und alles Gute

  5. Helena

    Liebe Rike,
    Du sprichst mir aus der Seele…..diese Jahr war nicht so meins obwohl ich meinen großen Traum erfüllt habe meinen Geburtstag in Paris zu feiern und das ohne Kind.!! Das erste mal das ich nur an mich gedacht haben …gebe zu es mir nicht leicht gefallen…Doch es war mit einer der schönsten Erlebnisse dieses Jahr.
    Dann hat es mich Gesundheitlich richtig in die Knie gezwungen…Doch so sehr ich auch Angst hatte und immer mal wieder hoch kommt…Doch seit ich gesund bin merke ich das was ändern muss nur der Weg denn oder den Mut finde ich noch nicht….Doch Deine Worte machen mir Mut auf das nächste Jahr unseres wird….

  6. goldmariesblog

    Genau das ist der springende Punkt. Ich war 21 Jahre lang in Familienzeit oder man könnte auch sagen „allein erziehend mit Ehemann“ 😉 Danach habe ich 16 Jahre als freiberufliche Grafikerin gearbeitet. Seit kurzem wird jeden Monat zuverlässig eine Rente auf mein Konto verbucht (sie ist nicht hoch, aber ich könnte davon leben) und zum ersten Mal seit dem Zeitpunkt, wo ich mit 27 meinen Job kündigte, weil ich mein 8 Wochen altes Kind nicht fremdbetreuen lassen wollte, fühle ich mich wieder unabhängig. Ich weiß genau, was Du meinst

  7. Heike Egen

    Liebe Rike,
    kann dich so gut verstehen. Als Mutter und Ehefrau ist es schwierig, sich (wenn auch nur gelegentlich) an erste Stelle zu stellen. Mir fällt das auch so schwer, habe es mir aber gerade auch wieder vorgenommen. Wir hatten dieses Jahr einige Dinge und Feste, die viel Zeit und Organisation in Anspruch nahmen. Aber die letzte Feier haben wir letzte Woche gewuppt und jetzt hoffe ich, die Vorweihnachtszeit auch für mich gestalten zu können und tatsächlich 2019 den Fokus auch auf mich zu legen. Das müssen wir uns immer wieder nicht nur vornehmen, sondern auch MACHEN!!! Auch deine Unzufriedenheit über das berufliche/finanzielle Ungleichgewicht kann ich gut verstehen, aber man (bzw. wohl eher frau) kann wohl auch nicht alles gleichzeitig sein, also vollzeit beruftstätig, Familienmanagerin, Hausfrau usw…. Vielleicht erlaubt es dir gerade dein Bloggerdasein aber, das alles ein bißchen mehr unter einen Hut zu bekommen, da du von zuhause arbeiten kannst.
    Ich wünsche Dir jedenfalls bei deinen Vorhaben viel Erfolg!!!

  8. Stefanie Jordan

    Liebe Rike. Ich glaube, so geht es ganz vielen Frauen. Ich frage mich im Moment ganz häufig, was ICH eigentlich schön finde, was ICH eigentlich gerne mache, was ICH brauche um entspannen zu können… Nach so vielen Jahren als berufstätige Ehefrau und Mutter habe ich schlicht und einfach vergessen, mich um mich selber zu kümmern. Ich bin nicht unglücklich, habe mich immer gerne um alle und alles gekümmert, aber nach 20 Jahren Mutter sein frage ich mich ernsthaft, was ich früher gerne gemacht habe und mir fällt gerade nichts ein. Ist das nicht schrecklich? Dein Post spricht mir aus der Seele! Ich werde mir für das neue Jahr vornehmen, mich mehr um mich zu kümmern und mich auch mal an die erste Stelle zu stellen. Aber das wird sicher gar nicht so leicht… Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

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