Warum 2019 mein Jahr wird…
Eine sehr kühne These könnte man denken… aber es kommt natürlich immer auf den Blickwinkel an.
Dieses 2018 hielt so Einiges für uns bereit… viele tolle Momente, einige Herausforderungen, wie zum Beispiel die Shopping-Queen-Teilnahme, aber eben auch ein paar etwas harte Brocken… die nicht so schnell zu verarbeiten waren.
Kennt ihr noch dieses Spiel bei Vorstellungsgesprächen… Nenne deine Stärken und Schwächen?
Ich habe es immer gehasst, sowohl als Befragter als auch aus meine Sicht als Personalerin, wenn ich die Bewerber fragen musste.
Was bitte sagt man da… Alles hat zwei Seiten, und so legt man sich ja wohl irgendwann Schwächen zurecht, die man auch wunderbar als Stärke verkaufen könnte… anstatt sich, wie viele Studien immer wieder zeigen, endlich einfach mal auf seine Stärken zu beziehen!!!
Damit würde man enorme Ressourcen und Zeit sparen.
Eine meiner Stärken… neben natürlich ganz vieler Schwächen… ist es, ein „Stehaufmännchen“ zu sein, so bezeichnete es zumindest mein Vater mit seinen eigenen Worten.
Mein Vater ist zwar schon viele Jahre verstorben, aber auch schon damals gab es immer mal Situationen in meinem Leben, die aus vielerlei Sicht nicht einfach waren… eine wirklich nicht harmonische erste Ehe und meine Jahre als alleinerziehende, vollzeitarbeitende Mutter hatte er noch miterlebt.
In letzter Zeit war so einiges an für mich negativen Situationen zusammengekommen, die ich erst mal nicht bewältigt bekam…
Beruflich hatte ich mich in eine Richtung bewegt, die sich erst mal super anhörte, sich dann aber im Alltag als überhaupt nicht passend und auch nicht mit der Familie lebbar herausstellte.
Aber auch die Diagnose, dass ich, wenn ich eine Besserung meiner Schmerzen erreichen möchte, noch einmal an beiden Füßen komplett operiert werden müsse, hat mich echt umgehauen… war doch schon die erste OP 2017 so langwierig, schmerzhaft und ohne den erwünschten Erfolg… dass ich mir das alles noch zwei mal gar nicht vorstellen konnte.
Zudem würde ich wieder über Monate für das normale Leben ausfallen. Alle konsultierten Ärzten können auch nicht voraussagen, ob eine erneute OP eine Besserung bringt, da ich einfach in dem Bereich „besonders“ reagiert habe, was bei einer weiteren OP durchaus wieder der Fall sein könnte.
Also ist auch das eine Entscheidung, die nur ich treffen kann und muss.
Dazu kamen noch viele andere Dinge, die ich hier nicht aufführen werde, aber eben zu einer Gesamtsituation führten, die mich schlichtweg unglücklich machten und mich an meinem Weg zweifeln ließen.
Natürlich bespricht man dann solche Ereignisse in der Familie und mit den engsten Freundinnen, und jeder steuert seine Erfahrungen und lieb gemeinten Ratschläge bei… im Grunde aber muss man dann aus den gesammelten Informationen für sich selbst eine Entscheidung treffen.
In solchen Situationen bin ich sehr gerne ein paar Tage komplett alleine… natürlich arbeite ich weiter, aber ich entwische für eine kurze Zeit dem Familienalltag, um wieder einen anderen Blick auf meine Situation zu bekommen. Sozusagen von außen auf mein Leben schaue?
Was mir schnell klar wurde: ich bin jetzt seit 26 Jahren Mutter und Ehefrau… eine verdammt lange Zeit und auch fast die Hälfte meines Lebens.
Immer standen andere Menschen in meinem Leben an erster Stelle… früher meine Eltern, und dann später die Kinder und mein Mann. Ich habe diese Aufgaben sehr gerne übernommen und bin glücklich, drei Kinder und einen Mann zu haben… aber ich habe eben auch gemerkt… das kann irgendwie nicht alles sein!!!
Mit den Jahren habe ich mich verändert… nicht gezwungener Maßen… schon aus freien Stücken und den Situationen angepasst… aber ich habe aus heutiger Sicht betrachtet einige Teile meiner Unabhängigkeit und Selbständigkeit aufgegeben.
Mein Mann lernte mich als eine alleinerziehende, sehr selbständige Mutter mit Vollzeitjob im Außendienst kennen… Organisation war die Zauberformel für mein Leben. Es gab keinen Vater (auch keinen Kindesunterhalt) für meinen Sohn, und so lag alles bei mir.
Wir haben es gut hinbekommen, und wenn wir auch keine Urlaube machen konnten und in 1½ Zimmern wohnten und extrem sparsam leben mussten, war es eine sehr glückliche und befreiende Zeit.
Als ich meinen jetzigen Mann dann kennenlernte, blieb ich in meinem Vollzeitjob noch weitere 4 Jahre bis unsere Tochter geboren wurde.
Danach machte ich mich als freie Außendienstlerin im Apothekendienst selbständig, um nicht mehr so viele Übernachtungen zu haben.
Also kurz und gut… meinen eigentlichen und sehr geliebten Job gab ich auf, und als dann noch unser Jüngster geboren wurde, habe ich nur noch kleinere Jobs in den verschiedensten Bereichen übernommen, und zwar nicht, weil ich es wollte, sondern weil ich für die Arbeitswelt schlichtweg zu alt war und – wie gerne behauptet wurde – überqualifiziert… auch so ein Wort… hört sich als Kompliment an, ist aber dann genau das Gegenteil!
Diese Veränderung machte natürlich nicht gerade unabhängig und entspricht so gar nicht meiner Lebensphilosophie.
In einer gesunden, gleichberechtigten Partnerschaft sollten beide in der Lage sein, auch alleine ihr Leben finanzieren zu können. Das ist natürlich für einen Mann, der nie eine Pause im Job wegen der Kinder hatte, deutlich einfacher.
Genau dieser Punkt ist bei mir im Moment aber nicht erfüllt… und führt zu einer inneren Unzufriedenheit und auch manchmal Zukunftssorgen… was wäre wenn???
Und jetzt kommen wir endlich wieder zur meiner Überschrift… nach reiflicher Überlegung habe ich mich jetzt also entschlossen, für das nächste Jahr mal mich an die erste Stelle zu setzen.
Natürlich werde ich weiterhin für meine Familie da sein… ich werde nicht in die Ferne ziehen oder Monate ins Ausland gehen.
Nein ich fange mal ganz klein an, indem ich einfach bei allen Entscheidungen mir die Frage stelle… und was denke/fühle ich in dieser Situation?
Dazu gehört auch schon eine Liste an Dingen, die ich unbedingt endlich in Angriff nehmen möchte… ein Fremdsprachenkurs z.B: (habe ich bereits begonnen), aber auch die Technik hinter meinem Blog besser zu verstehen und auch alleine managen zu können… (Termin Ende Dezember), mehr kleine Auszeiten als ein langer Familienurlaub ist auch so ein Punkt auf meiner Liste.
Genau den setze ich sogar schon jetzt noch um… nächste Woche fahre ich alleine mit meiner Tochter ein paar Tage weg, und kurz vor dem Heiligabend-Stress besuche ich noch meine Freundin in Paris.
An Weihnachten kommt die gesamte Familie diesmal in Köln zusammen und mal nicht in Paris, und ich glaube, schon das war eine gute Entscheidung und einer der ersten Schritten auf meinem neuen Weg.
Herzensgrüße
Eure Rike
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