Ich habe endlich mehr Zeit für meine Kinder und meinen Mann… mehr Zeit für ein paar wenige Weggefährtinnen, mit denen jedes Treffen einen positiven Nachklang hat… und liebevoller Austausch stattfindet.
Mehr Zeit zum Besinnen, Kochen, Malen und Verweilen… alles ist in einem guten Gleichgewicht.
Und dann kommen trotzdem… oder eigentlich gerade deshalb… immer mal wieder diese Gedanken… was, wenn jetzt etwas passiert… bin ich vorbereitet???
Wie würde mein bzw. unser Leben weitergehen… und wisst Ihr was… ich schieb sie weg… diese blöden Gedanken… denke schnell an die stürmische Umarmung meines Jüngsten von heute morgen und seinen Satz… Mama, ich bin so froh, dass DU mich geboren hast!!!
Er ist so ein Herzensmensch… spricht Dinge aus… wie kein Anderer in dieser Familie, und bestätigt mich so sehr, damals die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Damals mit 46… als mein Kinderwunsch wieder aufflammte, und alle bis auf meinen Mann dagegen waren.
Die Freunde, die sich abwandten… die Eltern, die mit Unverständnis bis hin zu massivem negativen Einfluss aufwarteten… die Ärzte, die bis auf Einen nur vom Risiko sprachen.
Und dennoch wusste ich so ganz genau in meinem Herzen… es ist die richtige Entscheidung für mich… für uns… für dieses Kind.
Ein wenig hab ich die Entscheidung jemandem anderem Überlassen… ich wollte keine künstlichen Maßnahmen in Anspruch nehmen und auch keine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, und habe mir dann einen Zeitraum gesetzt… indem ich entweder schwanger werden würde oder eben nicht.
Am Ende dieser Zeit hatte ich einen Paris-Urlaub gebucht, um mich dort dann, wenn nötig… von meinem Kinderwunsch zu verabschieden.
Es kam aber alles anders… ich wurde recht schnell schwanger, und die Schwangerschaft verlief gut… bis auf eine ständige Übelkeit, die ich von den beiden Großen schon kannte…
Ich wusste von Anfang an, dass es ein geplanter Kaiserschnitt wird, nach den vorherigen, eher dramatischen Geburten wollte da wirklich niemand ein Risiko eingehen (auch ich nicht).
Aber das war OK für mich… von der schönen natürlichen Geburt hatte ich mich nach dem Steckenbleiben meines Großen mit anschließender Not-OP bereits verabschiedet.
Was ich nicht verstanden habe… warum haben so viele Menschen so negativ reagiert… auch meine eigene Mutter und meine Schwiegereltern?
War es wirklich ihre Angst… mir oder dem Kind könnte etwas passieren… oder war da doch eine andere Motivation dahinter?
Ich werde es nie erfahren und kann mir nur meinen Teil dazu denken…
Was ich Euch sagen möchte… vertraut auf Euch… es ist Euer Leben, 24 Stunden jeden Tag… kein Anderer lebt es und kein Anderer hat Euch zu beeinflussen !!!
Macht, was Ihr für wichtig und richtig haltet… manchmal geht es sicher schief oder Ihr merkt mitten auf eurem Weg… der Traum ist es irgendwie gar nicht… aber immer seid IHR es, der die Weichen stellt.
Es wird Euch sicherer machen im Umgang mit Euch selbst, Ihr werdet wieder sensibler für Eure ganz eigenen Wünsche und Gefühle… etwas, was uns ja gerne abtrainiert wird.
Ach ja… und die Angst… das weiß ich leider ganz genau… sie wird bleiben… immer!!!
Aber Ihr könnt sie gelassener annehmen, weil Ihr ja Euer Leben lebt… wie lange, weiß keiner von uns… aber bis dahin bitte !!! in vollen Zügen… nur IHR zählt… es ist Euer Leben!!!
Meine Angst ist auf morgen gerichtet… da muss ich zum Fuẞchirurgen in die Klinik und werde erfahren… welche operativen Möglichkeiten es gibt, um wieder schmerzfrei laufen zu können… und tanzen und joggen und Ski fahren und durch Paris schlendern… also einfach tausend Gründe, um diese Scheißangst vor der OP einfach in den Wind zu schießen… denn was sein muss, muss sein, und wie sagte der Orthopäde so nett… na ja, für den Rollator sind Sie definitiv zu jung 😉
STIMMT !!!
Herzensgrüße
Eure Rike
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