Mein Leben 59: Mein „entspanntes“ Weihnachten 2018…

Gerade in der Vorweihnachtszeit kommen Gedanken und Gefühle wieder ans Tageslicht, die über lange Zeit des Jahres verschüttet waren.

Unser letztes Weihnachten und die anschließenden Ferien im Schnee hatte ich sehr umfassend geplant. Ich wollte die Familientradition mit einem Weihnachtsfest in Paris aufrechterhalten und noch einen weiteren Wunsch gleich mit erfüllen… ein paar Tage Schnee in Österreich.

Beides entpuppte sich leider als Katastrophe… nicht nur war die gemietete Wohnung in Paris zwar von der Lage top… aber damit hörte das Positive zu unserer Bleibe auch schon auf… sie war schäbig und ungemütlich, nicht komplett eingerichtet, es fehlte an fast Allem in der Küche, usw.

Denkbar schlechte Vorraussetzung für ein gemütliches Fest. Zudem regnete es das wirklich erste Mal seit 12 Jahren, und wenn man dann kein gemütliches Heim hat, verliert selbst die Lieblingsstadt an Charme.

Auch als die Großen mit ihrem Hund kamen, regnete es in Strömen, und die allgemeine Stimmung war so gar nicht weihnachtlich.

Danach fuhren wir nach Österreich und hatten gleich wieder Pech… zuerst stanken die Zimmer extrem nach Rauch… beim Zimmerwechsel war die Heizung kaputt, und dann saßen wir in diesem sehr teuren Hotel zwischen Paketstapeln, da das Hotel wohl schon knapp davor war, zu schließen und man es wohl nicht für nötig hielt, die schon zusammen gepackten Pakete aus dem Frühstücksraum zu entfernen… am Ende verlangte man auch noch einen Aufpreis für das „angebliche“ Upgrade.

Dazu muss ich sagen, dass ich ein extrem gespaltenes Verhältnis zu Pappkartons habe… ich stell mir da immer vor, wo diese schon überall lagen… so etwas mag ich weder in Nähe meines Essens noch meines Bettes haben.

Aber irgendwie habe ich dann doch all diese Ereignisse gut verdrängt und nur an das Schöne, wie z.B. das Skifahren mit den Kindern, gedacht… eine an sich ja gute Eigenschaft, denn erstens bringt es ja nichts, immer wieder an negative Dinge, die in der Vergangenheit liegen, zu denken, und zum anderen gab es auch einfach genug andere Ereignisse in diesem Jahr.

Jetzt naht aber langsam die Weihnachtszeit, und ich habe doch mal „nachgedacht“ und dabei so gar keine frohe, entspannte Vorfreude entwickeln können.

Warum nur?

Ich habe mich verändert, glaube ich, und mir fiel auf… all die Jahre gab es hier eigentlich nur eine Person, die sich um das gesamte Festtagsprozedere kümmert… Ihr wisst bestimmt wer…

Und diese Person hat jetzt einfach mal beschlossen zu streiken.

OK, die Geschenke sind besorgt, das ist dieses Jahr sowieso sehr übersichtlich, weil es in den letzten Monaten zwei neue Fahrräder, ein Klavier und einen PC gab, beschränken sie sich wirklich auf eine Kleinigkeit… aber auch die stehen natürlich auf meiner Liste, ebenso wie das Einpacken und Dekorieren.

Das habe ich etwas vereinfacht… der Baum wird geliefert, der Schmuck auch, und so muss ich nur irgendwo im Kellergewölbe auf Lichterketten- und Tannenbaumfuß-Suche gehen, dann ist auch dieses Thema schon abgehakt.

Aber es kommt ja dann auch noch das Essen für die Tage mit den Lieben, und genau da setzt mein „Streik“ ein… ich habe mir nämlich überlegt, da ich ja durchaus gefragt werde, was ich mir zu Weihnachten wünsche… ich wünsche mir, dass andere Familienmitglieder mal alles einkaufen und vorbereiten… den Tisch decken… und auch wieder abdecken… und ich mit feinem Lächeln auf meinem Sofa sitze und einfach mal ein entspanntes Weihnachtsfest genieße.

Ich werde auch niemanden überreden, in die Kirche oder auf den Weihnachtsmarkt zu gehen… das kann ich auch alleine und mit den Personen, die darauf Lust haben und dann mir nicht maulend die Freude nehmen.

Ich hab mir immer so ein Bein ausgerissen, und früher war es natürlich noch schlimmer, da mussten ja auch noch alle Kinder geschniegelt und gestriegelt werden… da spätestens hätte ich dann schon ins Bett gehen können.

Ein Einkaufszettel ist bereits in Arbeit, wenn man sich daran orientieren mag… es gibt wieder Heißer Stein und Raclette, und da meine so liebevollen Weihnachtsdesserts sowieso nicht so gut ankamen… werden einfach verschiedene Eissorten die Nachspeise bilden.

Außerdem werde ich trotzdem in der Weihnachtszeit in meine Lieblingsstadt Paris reisen… dieses Jahr habe ich dort nämlich Termine für Kooperationen im neuen Jahr, und danach treffe ich mich mit meiner Freundin… gehe schön ohne Familie essen und schlendere durch das geschmückte Paris.

Sozusagen mein kleines Weihnachten, und die Berge und die Weihnachtsmärkte werde ich dann ab morgen mit nur einem Familienmitglied im schönen Kärnten genießen.

Ich finde, das hört sich extrem entspannt und nach einem guten Plan an.

Herzensgrüße
Eure Rike

4 thoughts on “Mein Leben 59: Mein „entspanntes“ Weihnachten 2018…

  1. Lilli

    Liebe Rike,
    ich habe diesen Post bestimmt schon vier- oder fünfmal gelesen und immer wieder frage ich mich ganz ernsthaft:
    wieso wird Dein Post von so vielen gelesen und die wenigen, die kommentieren, schreiben über ihr eigenes Leben? Niemand geht wirklich auf Dich und Deine Gedanken ein, sondern berichtet über sein Weihnachten, seine Nöte, seine Familie.
    Viele lesen nur, um dann etwas von sich zu schreiben. Das finde ich sehr traurig.

    Du hast einen sehr persönlichen Artikel geschrieben. Es ist Dir sicherlich auch nicht sehr leicht gefallen, diese doch sehr privaten Details hier zu teilen.
    Du hast nun bisher Deine Vorweihnachtszeit so verbracht und organisiert, wie Du es geschrieben hast. Ist es bisher ein besseres Gefühl als letztes Jahr? Bist Du zufriedener, weil Du weniger Hektik und Stress hast oder hast Du ein schlechtes Gewissen oder komisches Gefühl dabei.
    Mich würde das sehr interessieren, ob dieser „Plan“ gelungen ist oder Du für das nächste Jahr Dinge ändern würdest?

    Ich würde mich sehr freuen Deine Gedanken zu diesem Thema zu erfahren.

    Ganz liebe Grüße
    Lilli

  2. blondespuschiii

    Liebe Rike,

    ich denke, dass hast du dir verdient und streikst zu Recht!
    Eine schöne, gute und wirklich entspannte/stressfreie Idee.
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung mit deiner Family.

    Eine paar schöne Tag wünsche ich euch in Kärten.
    Liebe Grüße
    Jana

  3. Tanjasliving

    Guten Morgen liebe Rike, ich weiß genau was du meinst. Ich habe das früher schon bei meiner Mutter gesehen. Immer wenn irgendwelche Feste waren, lag die Vorbereitung etc bei ihr und alle anderen haben sich gemütlich zurückgelehnt. Ich wollte das nie, aber man rutscht in diese Rolle leider rein. Nun ist es bei uns das gleiche, allen lehnen sich schön zurück und lassen mich machen! Leider haben wir nun seit letzten Jahr noch das Problem, dass meine Schwiegermutter verwitwet ist. Sie ist dazu noch eine schwierige Person. Mein Mann hat noch 5 Geschwister und keiner will sie da haben. Letztes Weihnachten bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe sie persönlich eingeladen. Dieses Jahr möchte ich mein Weihnachten zu dritt haben, da es letztes Jahr sehr anstrengend war. Und so gar keine Freude aufkam. Aber die Geschwister meines Mannes rühren sich so gar nicht bzw haben schon ganz klar gesagt, dass ihnen das zu anstrengend ist mit ihrer Mutter! Da möchte ich echt schreiend weglaufen!

    Ich wünsche dir eine schöne Zeit in Paris! Es ist richtig auch mal an sich zu denken!
    Herzliche Grüße
    Tanja

  4. Wenke Binder

    Liebe Rike,das hast du sehr schön und wahr geschrieben. Die meiste Zeit bleibt alles an uns Frauen hängen,man will es ja allen schön machen. Ich arbeite ja auch regelmässig Weihnachten oder Silvester und mache meist auch alles allein. Und immer denke ich, die anderen könnten doch auch mal. Vielleicht sollte ich das wirklich umsetzen,kann aber schwer über meinen Schatten springen. Ich arbeite daran.
    Ich wünsche dir und deiner Familie eine entspannte Adventszeit und fröhliche Weihnachten.
    Liebe Grüße von Wenke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert