Gerade in der Vorweihnachtszeit kommen Gedanken und Gefühle wieder ans Tageslicht, die über lange Zeit des Jahres verschüttet waren.
Unser letztes Weihnachten und die anschließenden Ferien im Schnee hatte ich sehr umfassend geplant. Ich wollte die Familientradition mit einem Weihnachtsfest in Paris aufrechterhalten und noch einen weiteren Wunsch gleich mit erfüllen… ein paar Tage Schnee in Österreich.
Beides entpuppte sich leider als Katastrophe… nicht nur war die gemietete Wohnung in Paris zwar von der Lage top… aber damit hörte das Positive zu unserer Bleibe auch schon auf… sie war schäbig und ungemütlich, nicht komplett eingerichtet, es fehlte an fast Allem in der Küche, usw.
Denkbar schlechte Vorraussetzung für ein gemütliches Fest. Zudem regnete es das wirklich erste Mal seit 12 Jahren, und wenn man dann kein gemütliches Heim hat, verliert selbst die Lieblingsstadt an Charme.
Auch als die Großen mit ihrem Hund kamen, regnete es in Strömen, und die allgemeine Stimmung war so gar nicht weihnachtlich.
Danach fuhren wir nach Österreich und hatten gleich wieder Pech… zuerst stanken die Zimmer extrem nach Rauch… beim Zimmerwechsel war die Heizung kaputt, und dann saßen wir in diesem sehr teuren Hotel zwischen Paketstapeln, da das Hotel wohl schon knapp davor war, zu schließen und man es wohl nicht für nötig hielt, die schon zusammen gepackten Pakete aus dem Frühstücksraum zu entfernen… am Ende verlangte man auch noch einen Aufpreis für das „angebliche“ Upgrade.
Dazu muss ich sagen, dass ich ein extrem gespaltenes Verhältnis zu Pappkartons habe… ich stell mir da immer vor, wo diese schon überall lagen… so etwas mag ich weder in Nähe meines Essens noch meines Bettes haben.
Aber irgendwie habe ich dann doch all diese Ereignisse gut verdrängt und nur an das Schöne, wie z.B. das Skifahren mit den Kindern, gedacht… eine an sich ja gute Eigenschaft, denn erstens bringt es ja nichts, immer wieder an negative Dinge, die in der Vergangenheit liegen, zu denken, und zum anderen gab es auch einfach genug andere Ereignisse in diesem Jahr.
Jetzt naht aber langsam die Weihnachtszeit, und ich habe doch mal „nachgedacht“ und dabei so gar keine frohe, entspannte Vorfreude entwickeln können.
Warum nur?
Ich habe mich verändert, glaube ich, und mir fiel auf… all die Jahre gab es hier eigentlich nur eine Person, die sich um das gesamte Festtagsprozedere kümmert… Ihr wisst bestimmt wer…
Und diese Person hat jetzt einfach mal beschlossen zu streiken.
OK, die Geschenke sind besorgt, das ist dieses Jahr sowieso sehr übersichtlich, weil es in den letzten Monaten zwei neue Fahrräder, ein Klavier und einen PC gab, beschränken sie sich wirklich auf eine Kleinigkeit… aber auch die stehen natürlich auf meiner Liste, ebenso wie das Einpacken und Dekorieren.
Das habe ich etwas vereinfacht… der Baum wird geliefert, der Schmuck auch, und so muss ich nur irgendwo im Kellergewölbe auf Lichterketten- und Tannenbaumfuß-Suche gehen, dann ist auch dieses Thema schon abgehakt.
Aber es kommt ja dann auch noch das Essen für die Tage mit den Lieben, und genau da setzt mein „Streik“ ein… ich habe mir nämlich überlegt, da ich ja durchaus gefragt werde, was ich mir zu Weihnachten wünsche… ich wünsche mir, dass andere Familienmitglieder mal alles einkaufen und vorbereiten… den Tisch decken… und auch wieder abdecken… und ich mit feinem Lächeln auf meinem Sofa sitze und einfach mal ein entspanntes Weihnachtsfest genieße.
Ich werde auch niemanden überreden, in die Kirche oder auf den Weihnachtsmarkt zu gehen… das kann ich auch alleine und mit den Personen, die darauf Lust haben und dann mir nicht maulend die Freude nehmen.
Ich hab mir immer so ein Bein ausgerissen, und früher war es natürlich noch schlimmer, da mussten ja auch noch alle Kinder geschniegelt und gestriegelt werden… da spätestens hätte ich dann schon ins Bett gehen können.
Ein Einkaufszettel ist bereits in Arbeit, wenn man sich daran orientieren mag… es gibt wieder Heißer Stein und Raclette, und da meine so liebevollen Weihnachtsdesserts sowieso nicht so gut ankamen… werden einfach verschiedene Eissorten die Nachspeise bilden.
Außerdem werde ich trotzdem in der Weihnachtszeit in meine Lieblingsstadt Paris reisen… dieses Jahr habe ich dort nämlich Termine für Kooperationen im neuen Jahr, und danach treffe ich mich mit meiner Freundin… gehe schön ohne Familie essen und schlendere durch das geschmückte Paris.
Sozusagen mein kleines Weihnachten, und die Berge und die Weihnachtsmärkte werde ich dann ab morgen mit nur einem Familienmitglied im schönen Kärnten genießen.
Ich finde, das hört sich extrem entspannt und nach einem guten Plan an.
Herzensgrüße
Eure Rike
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