Vor ein paar Wochen beschloss ich unseren großen Sohn in Saarbrücken zu besuchen.
Ich machte mich früh morgens alleine mit meinem Auto auf den Weg Richtung Saarland und freute mich, die erste längere Strecke nach Ewigkeiten mit dem (neu erworbenen, gebrauchten) Auto fahren zu können.
Doch sehr weit kam ich nicht … nach etwas mehr als einer Stunde wurde mir ein leuchtendes Warnzeichen im Display angezeigt, mein Auto gab mittlerweile sehr laute Geräusche von sich und „schrieb“ mir dann auch in Großbuchstaben… ich solle sofort anhalten.
Tolle Situation, wenn man gerade mit 150 auf der linken Spur unterwegs ist.
Ich fuhr also auf den Randstreifen, war echt etwas zittrig ( und vielleicht hab ich auch ein paar Tränen verdrückt) da ich nicht genau wusste, was dem Auto fehlte.
Kurz möchte ich noch erwähnen… es gab an dieser Stelle der Autobahn – Kein Internet!!!, was das Herausfinden meines genauen Standorts nicht gerade einfacher machte.
Aber schlussendlich wurde ich nach einiger Zeit abgeschleppt, um nach 5 Min auf einer Tankstelle erstmal wieder abgesetzt zu werden, der Fahrer hatte Mittagspause … das sollte an diesem Tag auch nicht die einzige Verzögerung bleiben (schon das alles wäre einen weiteren Blogpost wert…) aber heute möchte ich euch ja weiter mit nach Saarbrücken nehmen und jetzt !!! sind wir gerade erst mal in der Eifel.
Also das Auto 🙁 blieb dann am Ende tatsächlich in der Eifel und ich fuhr viele Stunde später mit dem Zug nach Saarbrücken.
Jetzt war natürlich das fehlende Ersatzteil nicht vorrätig und somit verlängerte sich mein geplanter Aufenthalt in Saarbrücken von einer Nacht auf mehrere Tage und warf zudem die komplette Planung… nämlich Fahrten mit dem Auto über den Haufen.
Was soll ich sagen, nach dem anfänglichen Schrecken und der Sorge mein Auto durch einen kompletten Motorschaden ( Kurzdiagnose eines anhaltenden Abschleppers) gleich wieder zu verlieren, ging alles gut aus.
Die Reparatur hielt sich in Grenzen und ich verlebte einige sehr entspannte, wenn auch ungeplante Tage mit meinem großen Sohn.
Da ja zu der Zeit auch in Saarbrücken keine Restaurants oder sonstige Freizeitangebote geöffnet hatten, waren wir sehr viel (täglich 20 km) zu Fuß unterwegs.
Wir hatten einen sehr entspannten Tagesablauf, der immer mit einem wundervollen Kaffee und Croissants für mich begann und abends mit einem leckeren Essen in Form eines Take Away’s endete.
Ich habe wirklich so schon ein paar der unterschiedlichsten Restaurants kennen gelernt und war beeindruckt von der Auswahl und Qualität.
Eines meiner Highlights war der Markt vor der Ludwigskirche in Altsaarbrücken, denn dort fand ich einige französische Stände, was mein Herz echt höher schlagen ließ.
Bei soviel Paris Abstinenz durch die Pandemie waren ein wirklich in Frankreich gebackenes Brioche und Baguette eine wunderbare Bereicherung.
Bis zu meinem Aufenthalt war mir auch die unglaubliche Nähe zu Frankreich gar nicht so bewusst, da wir sonst immer nur kurz in Saarlouis waren, was etwas weiter weg von der Grenze liegt.
Auf jeden Fall hat es mir sehr gut gefallen, Saarbrücken zu Fuß zu erkunden und natürlich auch die „geschenkten“ Tage mit dem Großen (der hatte gerade passenderweise Semesterferien) alleine waren ein Gewinn.
Das letzte Mal waren wir zusammen alleine einen Tag in Hamburg und das war 2013.
Mir hat das Bummeln durch die Straßen und Gassen, die Spaziergänge an der Saar entlang und auch der deutsch-französische Garten bei Regen auf jeden Fall so gut gefallen, das wir dann unseren Familienausflug an Ostern gleich wieder in Saarbrücken verbrachten.
Toll war natürlich auch, dass die Geschäfte zu der Zeit meines ersten Besuchs bereits geöffnet hatten und ich tatsächlich ein paar hübsche Sachen kaufen konnte.
Ostern wurde dann auch noch die Außengastronomie auf gemacht, was den St. Johanner Markt bei schönen Wetter schon fast normal wirken ließ.
Als ich dann noch feststellte, dass der TGV nach Paris nur 1,5 Stunden braucht, war klar, ich komme bestimmt bald mal wieder ins Saarland… ich halte euch natürlich auf dem Laufenden.
Herzensgrüße, eure Rike
P.S.: Da sieht man wieder … das Leben hat so seine eigenen Gesetze. Selbst wenn etwas gar nicht gut beginnt, kann es am Ende ganz wunderbar werden 😉
3 thoughts on “Saarbrücken… eine Reise mit Hindernissen”