Es sind zwar noch ein paar Wochen, bis wir dieses Jahr verabschieden, und für einen „Jahresrückblick“ ist heute ein eher ungewöhnlicher Zeitpunkt, aber ich möchte gerade heute etwas aufschreiben, was mir in den letzten Wochen bewusst wurde.
Dieses Jahr war für mich ein Reisejahr… ich habe mir ein paar Träume erfüllt und war sehr oft und lange in Paris, aber auch Mallorca, Holland und Italien standen auf dem Reiseplan.
Hinzu kamen einige Events und private Veranstaltungen, und somit hatte ich oft das Gefühl, mir beim Auspacken der Koffer schon über den nächsten Trip Gedanken zu machen.
In meiner Kindheit ist meine Familie viel gereist… es gab praktisch keine Schulferien, in denen wir nicht zumindest in unsere Zweitwohnung ins Sauerland fuhren… im Sommer ging es an die Nord- oder Ostsee, im Herbst zum Wandern nach Tirol oder in den Schwarzwald… Weihnachten waren wir im damals noch tief verschneiten Winterberg… und Ostern zog es meine Eltern nach Italien, Österreich oder in die Schweiz zum Skifahren in der Sonne.
So bin aufgewachsen, und durch meine ersten Jahren im Außendienst ging es auch ähnlich weiter… schon im Klinikaußendienst gehörte das Reisen zu meiner Arbeit, und durch den Wechsel in den internationalen Außendienst wurde die Anzahl meine Dienstreisen nochmal erhöht.
Und ich habe es geliebt, all die neuen Städte und Länder kennenzulernen und ihre Menschen.
Als ich dann meinen Job aufgab, trat eigentlich das Umziehen an diesen Platz… unsere sehr vielen Umzügen waren eine ähnliche Erfahrung wie das Reisen, und natürlich fuhren wir auch weiterhin in den Urlaub.
Vor jetzt genau drei Jahren haben wir dann unsere jetzige Wohnung bezogen und sind somit wieder am Ausgangspunkt unserer Familienreise in Köln gelandet.
In diesem Jahr aber packte mich extrem die Reiselust… warum, lag mit Sicherheit an vielen Faktoren und Begebenheiten, die sich dieses Jahr bei uns ereignet haben… natürlich ist es auch immer mal eine Flucht aus einer Situation, die einen in eine andere Stadt oder Land treibt… in der Hoffnung, dort eine Lösung zu finden oder vielleicht auch nur einen Abschluss für eine schwierige Situation… die Gründe sind sicher sehr vielfältig.
Nachdem wir dieses Jahr also einen Großteil der Zeit in „unserer“ zweiten Heimat Paris verbrachten, hatte ich die Idee, wir machen mal Urlaub auf dem Land… so ganz anders als immer in der Stadt.
Ich suchte ein Haus in der Toskana mit Pool und schönem Ambiente und fand es auch sehr schnell. Die Herbstferien mit zwei freien Wochen boten sich an, und so stand es fest… einen Urlaub der ganz anderen Art wollten wir in Italien verbringen.
Wir fuhren über Florenz, eine Stadt, die wir sehr mögen und uns schon mehrfach angesehen hatten… und kamen dann bei Sonnenschein und sehr hochsommerlichen Temperaturen in der Toskana an, die uns landschaftlich sehr gefiel… so wohltuend für die Augen, und trotz des extrem langen Sommers unglaublich grün und saftig.
Das Haus war so, wie es auf den Bildern aussah, nur leider war der Pool – der Hauptgrund, warum ich dieses Haus ausgewählt hatte – schon geschlossen… das war bei der Buchung leider nicht ersichtlich, und auch erst nach nachträglichem langen Suchen in einem kleinen Nebensatz auf einer zusätzlichen Seite in englisch kurz erwähnt, während die gesamte Beschreibung auf deutsch immer wieder auf den wunderschönen Pool zur alleinigen Nutzung hinwies.
Die Temperaturen hätten das Baden noch wunderbar zugelassen, und ich muss sagen, das war dann schon zu Beginn ein arger Dämpfer unserer Stimmung, denn schwitzend auf einen abgedeckten und abgezäunten Pool zu schauen war so gar nicht mein Plan.
Die Kinder waren enttäuscht, denn genau das hatte ich ihnen versprochen: einen Urlaub am Pool auf dem Land.
Ich könnte jetzt noch Stunden weitererzählen von den vielen, vielen mehrbeinigen Mitbewohnern und der Mückenplage, die uns allen unzählige Stiche einbrachte, und den Mängeln unsere Hauses, aber darum geht es hier gar nicht… Fazit dieses Urlaubs für mich… wir lieben Italien… die Städte, die wir besichtigt haben, waren eine absolute Bereicherung… die Menschen, die wir kennengelernt haben, so herzlich und offen und warm… also es war die lange Reise auf jeden Fall wert… nur so würden wir es nicht nochmal machen.
Als ich am letzten Tag zaghaft einwarf, wir könnten, da das Wetter auf einmal extrem umschlug, doch auch schon etwas früher abreisen, lief alles in die Zimmer und packte, und selbst unsere Kinder wollten die nächsten Nacht im eigenen Bett verbringen.
Mein Fazit des ganzen Jahres ist schnell geschrieben… wir sind sehr gerne in fremden Ländern, und Frankreich und Italien stehen da ganz oben auf unserer Liste… aber eben doch eher die Städte… das Schlendern und hier und da mal Sitzen und Schauen ist mehr unsere Art von Urlaub… und eine ganz wichtige Erkenntnis kam dieses Jahr hinzu… wir mögen unser Zuhause sehr gern, und natürlich ist es schwierig, so etwas für einen Urlaub zu finden.
Da wir trotzdem gerne in anderen Ländern unterwegs sind und – wie ich ja schon immer in meinen Paris-Posts schreibe – dort eher leben als Urlaub machen… ist das Resümee dieses Jahres… wir denken eher in Richtung eines festen Zweitwohnsitzes oder vielleicht nochmal über einen Umzug in ein anderes Land nach.
Das alles sind Zukunftsvisionen… die sich momentan gar nicht verwirklichen ließen, aber träumen ist ja nach wie vor erlaubt… und bis dahin genießen wir einfach unser Zuhause in Köln und begnügen uns mit Kurztrips in andere Städte.
… und morgen kommen dann wie versprochen die letzten Rezepte auf den Blog… der Himbeer-Cheesecake aus meiner Shopping-Queen-Sendung und der Birnenkuchen mit Nusscrumbles warten auf ihre Veröffentlichung… sowie ein paar Impressionen der letzten Reisen.
Herzensgrüße
Eure Rike