Gastbeitrag von Judith @julesloveandlife: Essen und Trinken aus der Südtoskana, wie wir es lieben

Hier ein weiterer Gastbeitrag von Judith @julesloveandlife:

Hier in der Maremma wird das Leben geliebt… und zum Leben gehört hier uneingeschränkt gutes Essen und gutes Trinken. Darauf wird sehr viel Wert gelegt. Die Schätze der Natur werden liebevoll verarbeitet. Viele Menschen leben von einer eigenen Landwirtschaft, fast alle haben hier auf dem Land zumindest einen kleinen, aber feinen und vor allem gut gepflegten Gemüsegarten.

 

Ich freue mich sehr darüber, Euch heute einen kleinen Ausschnitt aus unserer toskanischen Lebens- und Ernährungsweise zeigen zu dürfen. Wir halten uns übrigens nicht ganz an die typisch italienische Essensweise; bei uns gibt es nicht ganz klassisch jeden Tag Antipasto, Primo Piatto, Secondo Piatto und Dolce. Bei uns ist es eher bunt gemischt, was auch einfach daran liegt, dass wir viele Kinder unterschiedlicher Altersstufen haben. Manchmal essen wir zu Abend einfach eine Auswahl verschiedener Anipasti, manchmal einfach nur eine Portion Pasta, eben nach Lust und Laune und auch ein bisschen nach Zeit, die wir fürs Kochen haben.
Die Italiener lieben den klassischen Aperitivo – natürlich auch hier in der Maremma. Es ist beinahe ein gesellschaftliches Ereignis, sich nach getaner Arbeit und vor dem Abendessen auf der Piazza zu treffen, auf den Tag und den bevorstehenden Abend anzustoßen. Wenn wir nicht auf der Piazza sind, lieben wir es, auf unserer Terrasse zu sitzen, über das toskanische Land zu schauen und einen Negroni zu trinken und dazu Oliven und Patatine fritte, italienische Kartoffelchips, zu essen.

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NEGRONI

3 cl Dry Gin
3 cl roter Wermut
3 cl Campari
1 Orangenscheibe
Eiswürfel

 

Wenn es dann zu Tisch geht, wird zunächst mit einer Auswahl an Antipasti begonnen. Diese müssen aber nicht immer klassischerweise aus Bruschetta oder Caprese (Tomaten mit Mozzarella) bestehen. Hier ein paar weitere Ideen:

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GRAUPENSALAT MIT PARMESAN

Die Graupen dafür etwa 30 Minuten lang in etwas Gemüsebrühe köcheln lassen.

Nebenbei in einer Pfanne etwas Olivenöl, Knoblauch und Zwiebeln dünsten, schließlich die Graupen, die die gesamte Gemüsebrühe aufgenommen haben, dazugeben, kurz gemeinsam erhitzen.

Auf einen tiefen Teller geben, etwas Tomaten und wahlweise Salbei dazu geben.

 

Schmeckt auch kalt sehr lecker!

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VERDURE GRIGLIATE

Ganz einfach z. B. Zucchini und Zucchiniblüten in etwas Olivenöl anbraten, wahlweise noch ein bisschen Knoblauch dazu, später gerne noch etwas nachwürzen.

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PAPPA AL POMODORO (etwas abgewandelt!)

Statt die Tomaten zu kochen, schneiden wir sie einfach klein, weichen derweil etwas Weißbrot (hier typischerweise ungesalzenes Weißbrot) in Gemüsebrühe ein, geben dann alles mit Mozzarella, Olivenöl und etwas Knoblauch zusammen und würzen, je nach Geschmack, noch etwas nach.

 

Wie gesagt, wir halten es ja nicht so dogmatisch, aber nun möchte ich euch noch ein zwei Hauptgerichte zeigen.

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TORTELLI MAREMMANI

Diese Teigtaschen sind ganz typisch für unsere Region hier. Sie sind recht groß und mit Ricotta und Spinat gefüllt. Man bekommt sie wunderbar in den kleinen und zahlreichen Alimentari, aber mittlerweile natürlich auch in den großen Lebensmittelgeschäften.

 

Wir essen dazu meist keine schweren Soßen, sondern eher Olivenöl und Butter und ein bisschen Salbei dazu, wer mag, auch noch mit ein bisschen frisch geriebenem Parmesan.

 

Wer es etwas deftiger mag, dem schmecken bestimmten entweder ganz typische Tomaten- oder auch Wildschweinsaucen dazu.

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ACQUACOTTA

Ein Gericht, das mir sehr am Herzen liegt, weil es wirklich sehr typisch für die Maremma ist. Sie wird häufig auch als „Arme Leute-Suppe“ bezeichnet, vermutlich deshalb, weil sie aus einer Zeit stammt, in der die Region noch sehr arm war und die Menschen versucht haben, mit allen möglichen Zutaten ein gutes Gericht zu zaubern.

 

Man dünstet zunächst ein paar Zwiebeln in Olivenöl an, dann fügt man klein geschnittene Tomaten hinzu, außerdem gehackte Sellerieblätter, Salbei, Salz und Pfeffer. Diese Masse dickt langsam ein.

Schließlich gibt man etwas kochendes Wasser hinzu und lässt das ganze 20 Minuten weiter köcheln.

Parallel richtet man in einem Suppenteller Weißbrotscheiben an, wahlweise kann man diese vorher mit Knoblauch versehen, gibt frisch geriebenen Pecorino darüber, würzt mit Salz und Pfeffer.

Schließlich gießt man die köchelnde Suppe darüber und schlägt letztendlich ein Ei darüber.

 

Die Acquacotta gibt es in verschiedenen Variationen, mit allerlei verschiedenen Gemüse-, manchmal auch Pilzarten.

 

Zum Nachtisch, als dolce, gibt es natürlich immer sehr gerne ganz klassische Speisen wie Tiramisu, Panna cotta (gerne auch mit Waldfrüchten) oder Eisvariationen.

 

Was wir mittlerweile auch trotzdem unheimlich gerne mögen, ist ein Teller mit verschiedenen Käsevariationen und dazu verschiedene Honigarten. Und ganz typisch italienisch: Zum Schluss einen guten Vin santo mit Cantuccini.

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Von ganzem Herzen: Buon appetito! Und was Trinken wir dazu? Natürlich Wein! Aber das ist nochmal ein ganz anderes Thema 😉

Herzensgrüße
Eure Rike

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